Jahresthema "Gebet" - Wallfahrt zum Kloster Fahr
Wie der Zufall spielt: Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Dreissig Jahre später sitzt eine Gruppe aus Riniken, Brugg und Windisch im Kloster Fahr und hört, wie Priorin Irene Gassmann erzählt, dass die Partei damals mit allem gerechnet habe, aber nicht mit der Wirkung des Gebets, dem «Montagsgebet» in der Nikolaikirche Leipzig. Diese Kraft steckt auch im «Gebet am Donnerstag», welches die Priorin der Gruppe vorstellte. Das Aussprechen und Ansprechen von Missständen in der Kirche gehört zu einem Prozess der Veränderung. Den Weg, im Gebet mit anderen sich zu stärken und sich zu verbinden, hat die Benediktinerin dieses Jahr angestossen. Am 10. Februar, dem Tag der heiligen Scholastika – der Schwester des Ordensgründers Benedikt –, lancierten die Ordensschwestern das Gebet unter dem Namen «Schritt für Schritt». In vielen Gemeinden beten seither Gläubige regelmässig an einem Donnerstag dieses Gebet der Veränderung, des Zuspruchs und der Zuversicht. Auch die Wallfahrts-Teilnehmenden beteten mit der Priorin das berührende Gebet. Anschliessend an den Austausch, und nach einer feinen Bewirtung mit Kaffee und Kuchen, feierte die Gruppe mit den Schwestern die Vesper. Priorin Irene hat es verstanden, vielfältige, neue Impulse weiterzugeben.
Astrid Baldinger/Christa Kaufmann