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24.08.2024 22:14:28


Geistlicher Impuls für heute

Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Montags erscheint jeweils ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, donnerstags dann wieder Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!

Impuls für Donnerstag, 22. August 2024

Seele der Welt:
Texte von Christen der ersten Jahrhunderte

Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. Bis im Sommer 2024 werden wir verschiedene Autoren der ersten Jahrhunderte kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.

Augustinus

Der verlorene Sohn überlegte noch, was er seinem Vater sagen sollte, da kann dieser ihm schon entgegengelaufen (vgl. Lk 15,11-32). Was bedeutet dies anderes, als dass der Vater dem Sohn schon im Voraus Barmherzigkeit verspricht? Es heisst im Evangelium: „Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und hatte Mitleid mit ihm und lief dem Sohn entgegen.“ Weshalb hatte er Mitleid mit ihm? Weil auch ihn das Elend seines Sohnes bedrückte. „Er lief dem Sohn entgegen und fiel ihm um den Hals“: das heisst, er legte den Arm auf seine Schultern. Der Arm des Vaters: das ist der Sohn. Der Vater legte also seinem verlorenen Sohn Christus auf die Schultern, eine Last, die nicht beschwert, sondern erleichtert. Jesus sagte: „Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,30). Der Vater fiel dem Sohn, der sich gerade erhoben hatte, um den Hals. Und indem er ihm um den Hals fiel, verhinderte er, dass dieser wieder zu Boden stürzte. So leicht ist die Last Christi, dass sie uns nicht nur nicht hinabdrückt, sondern uns sogar aufrichtet. Es ist nicht wie bei anderen leichten Lasten, die zwar nicht schwer sind, aber dennoch ein gewisses Gewicht haben: die Last Christi ist anders! Sie zu tragen bedeutet, Erleichterung zu erfahren. Wenn man sie wieder ablegt, ist man umso bedrückter. Als der Vater seinem Sohn um den Hals fiel, da drückte er ihn nicht nieder, sondern erleichterte ihn. Er legte ihm keine Last, sondern eine Ehre auf. Wie soll der Mensch sonst in der Lage sein, Gott zu tragen, wenn nicht Gott selbst ihn bereits tragen würde?

(Predigt, ed. A. B. Caillau / B. Saint-Yves, II, 11, 6 [Sancti Augustini Sermones post Maurinos reperti probatae dumtaxat auctoritatis, ed. Germain Morin {Miscellanea Agostiania 1}, Rom 1930, S. 258-259.])

Impulsfragen

Zum Autor

Augustinus ist einer der einflussreichsten Theologen der Spätantike. Er lebte im 4./5. Jahrhundert, bekehrte sich aber erst mit etwa 30 Jahren zum Christentum, obwohl seine Mutter Christin war. Durch die Begegnung mit Ambrosius in Mailand lernte er eine neue Bibelauslegung kennen, die ihn faszinierte. Daraufhin verfasste er viele Schriften, die weit über die damalige Theologie hinausgingen und bis heute relevant sind.

Zusammengestellt von: Vanessa Tschopp, Seelsorgerin, Kirchenzentrum Paulus Birrfeld


Zwei Kinder halten sich an der Schulter
 
Dokumente 2024-07-01_Sommerpause_NS (pdf, 152.8 kB)
2024-07-04_Augustinus_2 (pdf, 252.3 kB)
2024-07-08_All-Eine_ADP (pdf, 172.7 kB)
2024-07-15_ohne_Regeln_VF (pdf, 217.4 kB)
2024-07-22_Maria Magdalena_GP (pdf, 193.3 kB)
2024-07-29_Halt an_VF (pdf, 300.3 kB)
2024-08-05_Einmaligkeit_JN (pdf, 161.0 kB)
2024-08-12_Anfang_adp (pdf, 153.6 kB)
2024-08-15_Augustinus_3 (pdf, 244.2 kB)
2024-08-19_Verinnerlichen_VT (pdf, 231.0 kB)
2024-08-22_Augustinus_4 (pdf, 275.7 kB)

Datum der Neuigkeit 22. Aug. 2024

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