https://www.kathbrugg.ch/de/agendagottesdienste/neuigkeiten/welcome.php?action=showinfo&info_id=13022
16.08.2024 20:21:53


Geistlicher Impuls für heute

Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Während der Ferienzeit erscheint jeweils montags ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, nach den Ferien dann auch wieder donnerstags Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!

Impuls für Donnserstag, 15. August 2024

Seele der Welt:
Texte von Christen der ersten Jahrhunderte

Wir setzen uns jeweils donnerstags in den Impulsen mit Texten von Menschen auseinander, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung waren. Bis im Sommer 2024 werden wir verschiedene Autoren der ersten Jahrhunderte kennenlernen. Wir werfen einen Blick in ihre Gedanken hinein und überlegen uns, was diese für uns Menschen heute bedeuten könnten.

Augustinus

Warum fordert Gott uns auf, zu bitten, zu suchen und anzuklopfen (vgl. Lk 11,9-13), wo er doch weiss, was wir brauchen, noch bevor wir es aussprechen? Diese Frage kann uns beschäftigen, solange wir nicht begreifen, dass wir nicht erst sagen müssen, was wir wollen; dies entgeht ihm nicht. Er möchte vielmehr, dass sich unsere Sehnsucht im Gebet steigert, damit wir für seine Gaben empfänglich bleiben. Diese sind nämlich sehr gross, wir aber zu klein und zu eng, um sie zu empfangen. Je treuer wir glauben, je fester wir hoffen und je brennender wir uns sehnen, desto eher können wir annehmen, was Gott uns bereitet hat.

In diesem Sinn ist unsere Sehnsucht, wenn sie sich aus Glauben und Hoffnung nährt, ein ständiges Gebet. Zugleich aber beten wir zu bestimmten Zeiten mit Worten zu Gott, um uns wieder an das Gebet in uns zu erinnern. Die Worte, mit denen wir beten, lassen unsere Sehnsucht wieder aufflammen und geben ihr eine Ausrichtung.

Langes Beten ist also weder unpassend noch sinnlos, sofern man Zeit hat und nichts zu kurz kommt, was an Gutem und Wichtigem von einem verlangt ist. Gerade im Tun des Guten betet ja die Sehnsucht in dir weiter.

Manche glauben, um lange zu beten, muss man viele Worte machen (vgl. Mk 6,7). Das stimmt nicht! Viel reden bedeutet nicht unbedingt, dass die Seele wirklich dabei ist. Vielrederei hat im Gebet nichts verloren. Lange zu beten aber ist dann gut, wenn es in uns die Sehnsucht wach hält. Im Gebet viel zu reden, kann heissen, Notwendiges mit unnötigen Worten zu sagen. Lange zu beten dagegen bedeutet, dass wir bei dem, zu dem wir beten, mit liebevollem Nachdruck anklopfen.

(Brief 130, 17-20 [CSEL 44, S. 59-62.])

Impulsfragen

Zum Autor

Augustinus ist einer der einflussreichsten Theologen der Spätantike. Er lebte im 4./5. Jahrhundert, bekehrte sich aber erst mit etwa 30 Jahren zum Christentum, obwohl seine Mutter Christin war. Durch die Begegnung mit Ambrosius in Mailand lernte er eine neue Bibelauslegung kennen, die ihn faszinierte. Daraufhin verfasste er viele Schriften, die weit über die damalige Theologie hinausgingen und bis heute relevant sind.

Zusammengestellt von: Vanessa Tschopp, Seelsorgerin, Kirchenzentrum Paulus Birrfeld


Mensch steht auf Plattform vor dem Sonnenuntergang.
 
Dokumente 2024-07-01_Sommerpause_NS (pdf, 152.8 kB)
2024-07-04_Augustinus_2 (pdf, 252.3 kB)
2024-07-08_All-Eine_ADP (pdf, 171.9 kB)
2024-07-15_ohne_Regeln_VF (pdf, 217.4 kB)
2024-07-22_Maria Magdalena_GP (pdf, 193.3 kB)
2024-07-29_Halt an_VF (pdf, 300.3 kB)
2024-08-05_Einmaligkeit_JN (pdf, 161.0 kB)
2024-08-12_Anfang_adp (pdf, 153.6 kB)
2024-08-15_Augustinus_3 (pdf, 244.2 kB)

Datum der Neuigkeit 15. Aug. 2024

  zur Übersicht