Sich einen Moment des Innehaltens gönnen, sich auf das Wesentliche besinnen, Nahrung für die Seele bekommen, sich mit anderen Menschen verbinden – dies ermöglichen die geistlichen Impulse, die wir hier regelmässig veröffentlichen. Montags erscheint jeweils ein persönlicher Text eines Mitglieds unseres Pastoralraumteams, donnerstags dann wieder Gedanken über Persönlichkeiten, die für unsere Kirche und unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Wir freuen uns, uns so mit Ihnen und vielen anderen verbunden zu wissen!
Impuls für Montag, 30. Dezember 2024
An Weihnachten hat er Hochsaison. Der Engel. Da fängt es schon an: dargestellt werden diese meist von Mädchen. Ich meine im Krippenspiel, zum Beispiel: Engel tragen ein langes, weisses Kleid, lange Haare, ein langes Kleid, den Heiligenschein… so wird der Engel erkannt. Alle Menschen in unserem Kulturkreis wissen sofort, was gemeint ist, wenn ein Kind mit weissem Kleid und Heiligenschein auf die Bühne tritt.
Keine Angst. Ich werde nicht auf der Geschlechterzuordnung eines Engels herumtanzen. Das ist mir erst jetzt, beim Schreiben meines Gebetsimpulses aufgefallen.
Nein: Inhalt dieses Impulses soll die Rolle der Engel sein. Es gibt Engel, die Verkünden, Engel, die schützen, Engel, die begleiten. Engel sind Wesen, die nicht nur im Juden und im Christentum vorkommen. Sie sind auch in der muslimischen Kultur gegenwärtig. Es sind Boten von Gott, vielleicht Lichtwesen, da wären wir bei den Esoterikern, oder auch ganz einfach Menschen, die den Blick für Situationen haben, in denen unkompliziert Hilfe notwendig ist.
Es gibt da ein Gebet, das hat unsere Mutter immer am Abend vor dem Einschlafen mit uns Kindern gebetet. Das hat mich ruhig gemacht:
Oh, du heiliger Schutzengel mein
Lass mich dir empfohlen sein
Tag und Nacht, ich bitte dich
Schütz, regier und leite mich
Hilf mir leben, recht und fromm
Damit ich zu dir in den Himmel komm
Nicht, dass ich die Aussage dieses Gebetes unkritisch sehe. Und als Kind vertraute ich einfach.
Heute, da ich erwachsen bin, ist mein Verhältnis zu Gott und meinem Glauben differenzierter.
Immerhin aber, kann ich mich noch an das Gefühl des ‚geschützt seins‘ erinnern, das in mir war, nach dem Beten dieses Gebetes. Mittlerweile glaube ich, dass Gottes Liebe und Begleitung bedingungslos ist. Er bleibt. Manchmal geschieht seine Begleitung in Form eines Engels. Oft haben sie Flügel. Sie sollen schnell, überall sein. Schön, dass es sie gibt. Ob sie nun nur in unseren Gedanken, oder real existieren, als Lichtgestalt oder als Nachbarschaftsengel…
So, oder so: Engel gehören zu uns Menschen! Wenn wir aufmerksam sind, werden sogar wir ab und an zu Engeln. Gesandt von Gott, können wir beistehen, unser Herz und unsere Hände da in seinen Dienst stellen, wo Hilfe und Beistand notwendig ist!
Psalm 91, 10-12:
Dir begegnet kein Unheil, deinem Zelt naht keine Plage.
Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie tragen dich auf Händen, damit dein Fuss nicht an einen Stein stösst.
Gott sende ihnen im kommenden Jahr, wenn immer nötig ein Engel. Und, seien Sie ein Engel Gottes, wenn immer jemand einen Engel nötig hat!
Herzlichst
Judith Näf, Katechetin
Dokumente | 2024-12-02_Licht im Dunkeln_ADP (pdf, 325.6 kB) 2024-12-05_Edith_Stein_12 (pdf, 273.5 kB) 2024-12-09_Da sein im Licht_JN (pdf, 179.6 kB) 2024-12-12_Edith_Stein_13 (pdf, 256.2 kB) 2024-12-16_Lebenszeichen_VT (pdf, 293.9 kB) 2024-12-19_Edith_Stein_14 (pdf, 240.2 kB) 2024-12-23_Ankommen_ADP (pdf, 340.1 kB) 2024-12-26_Edith_Stein_15 (pdf, 245.3 kB) 2024-12-30_Engel in unserem Leben_JN (pdf, 223.2 kB) |
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