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Pastoralraum Brugg-Windisch

Fünf Jahre Wegbegleitung im Aargau

Weiterführende Informationen: http://www.wegbegleitung-ag.ch/

Gemeinsam durch schwierige Lebensabschnitte
Am Freitag, 1. September, trafen sich ehrenamtliche Wegbegleiterinnen und -begleiter sowie Leitende der Vermittlungsstellen im Kirchenzentrum St. Nikolaus in Brugg, um fünf Jahre «Wegbegleitung» im Aargau zu feiern.

«Nur dank Ihnen können wir ‹Wegbegleitung› überhaupt anbieten», betonte Beat Maurer, Kirchenrat der Ref. Landeskirche Aargau in seinen Dankesworten an die etwa 70 Gäste. «Denn es braucht Menschen wie Sie, die bereit sind ihre Zeit und ihre ganz spezifischen Kompetenzen anderen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Verfügung zu stellen.» Kirchenrätin Claudia Chapuis, die im Namen der Röm.-Kath. Kirche im Aargau Grussworte überbrachte, hob hervor: «Sie hinterlassen Spuren von Menschlichkeit, von Wärme, Zuneigung und Hoffnung, indem Sie Ihre wertvolle freie Zeit für andere einsetzen.»
Nachdem das diakonische Projekt zuerst eine zweijährige Pilotphase durchlaufen hatte, bieten die Ref. Landeskirche und die Röm.-Kath. Kirche im Aargau nun in elf verschiedenen Bezirken regulär niederschwellige Begleitung in Krisensituationen durch Freiwillige an. 2523 Einsatzstunden wurden allein im letzten Jahr verbucht.

Klare Vorgaben für Mitarbeit
Die Einsatzstunden dauern nie länger als einen halben Tag pro Woche. «Es gibt klare Vorgaben für die Mitarbeit», erklärt Beatrice Bieri, Leiterin der Vermittlungsstelle in Brugg, die vom Röm.-Kath. Pastoralraum Region Brugg-Windisch getragen wird. In der Region seien 13 Frauen und zwei Männer als ehrenamtliche Wegbegleiter unterwegs. Ihr Einsatz umfasse jeweils zwei bis drei Stunden pro Woche. In einem «Bewerbungsgespräch» artikulieren die Interessierten ihre Vorstellungen und werden in einem nächsten Schritt sorgfältig auf ihre Einsätze vorbereitet. Sie werden geschult, wie sie schwierige Gespräche führen, wie sie mit Erwartungen und Frustrationen umgehen und sich abgrenzen können.

«Ich schätze die glasklaren Bedingungen», erklärt eine der Wegbegleiterinnen aus der Region, die seit einem Jahr im Einsatz ist. Die Vereinbarungen, die sie mit Beatrice Bieri von Fall zu Fall trifft, halten genau fest, wie die Aufgabe einer Begleitung lautet, wann sie stattfindet und wie lange sie dauert. «Als die Flüchtlingskrise begann, war ich sicher, dass ich helfen wollte. Doch ich sah mich nicht bei einem Einsatz in Griechenland. Vielmehr verspürte ich den Wunsch hier, in der Gegend, Menschen in Krisensituationen zu helfen.» Als sie einen Hinweis in der Zeitung las, setzte sie sich mit der «Wegbegleitung» in Verbindung. «Sogar mit meinem Arbeitspensum von 90 Prozent gibt es Begleitungen, die ich mit Freude übernehmen kann.» Sie hilft gegenwärtig einer Frau sich auf eine Weiterbildung vorzubereiten. «Da reichen Telefongespräche oder manchmal, zum richtigen Zeitpunkt, auch ein SMS.»


Motivationen können unterschiedlicher Art sein
Sie komme aus einem Pflegeberuf, erzählt eine andere Wegbegleiterin aus der Region. Dort vermisste sie ganz besonders die tiefergehenden Gespräche, die im durchstrukturierten Alltag nicht vorgesehen waren. «Ich bin glücklich, dass ich das als Pensionierte umsetzen kann.» Froh sei sie aber auch über den Rückhalt durch die Vermittlungsstelle: «Gerade wenn ich Familien mit Kindern begleite ist es wichtig, ein Ende der Begleitung sanft umzusetzen. Ich profitiere dabei sehr von der professionellen Supervision und den zweimal jährlich stattfindenden thematischen Schulungen.»


Gefestigte Persönlichkeiten
Die Vermittlungsstelle koordiniert die Einsätze, ist auch Ansprechperson, sollte es Schwierigkeiten geben. Grundsätzlich sollten Wegbegleiter gefestigte Persönlichkeiten ab ca. 30 Jahren sein, die mit beiden Füssen auf dem Boden stehen. «Sie müssen bereit sein, jemand anderen ins Zentrum zu rücken», erklärt Beatrice Bieri. Wer Lebenserfahrung besitze, habe schon viel zu bieten, von Vorteil sind berufliche Erfahrungen oder Erfahrungen aus dem eigenen Familienleben. Welcher Herkunft oder Religionszugehörigkeit jemand ist, spielt keine Rolle. «Freuen würden wir uns noch über weitere Männer in unserem Team», sagt Bieri. Für manche Männer, die in einer Krise Hilfe benötigen, wäre es von Vorteil, wenn sie von einem Mann beraten würden.

Dank und Wertschätzung
Als Zeichen der Wertschätzung kamen die Gäste am Freitagabend an der Jubiläumsfeier in Brugg in den Genuss von leckeren marokkanischen Spezialitäten aus Feuertöpfen. Das Organisationsteam mit Leitenden der Vermittlungsstellen Muri und Mellingen, Cornelia Mayinger und Sigwin Sprenger, sowie Christian Härtli von der Fachstelle Diakonie der Ref. Landeskirche Aargau, hatte improvisieren müssen: Der ganze Anlass musste wegen schlechten Wetters kurzfristig vom Begegnungsplatz in den Pfarrsaal verschoben werden. Schliesslich setzten Jazzmusikerin Esther Bächlin und die visuelle Gestalterin Monica Kummer Stichworte, welche die Gäste auf Zetteln notierten, in einer Spiegelung-Live-Performance in Pianotöne und mit Pinsel und Farben auf Papier um. Nicht ganz zufällig, dass auf dem dritten Zettel ausgerechnet «Wegbegleitung» stand.

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Wegbegleitung ist ein Angebot der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau und der Reformierten Landeskirche Aargau. In der Region Brugg wird Wegbegleitung durch die Röm.-Kath. Kirchgemeinde Brugg angeboten. Für Fragen zum Angebot, zur Mitarbeit oder auch wenn Sie selbst eine Begleitung wünschen, wenden Sie sich an: Beatrice Bieri, Leiterin Vermittlungsstelle Wegbegleitung, Tel. 078 761 43 24, wegbegleitung-brugg@gmx.ch
Monica Kummer
Visuelle Gestalterin Monica Kummer setzt das Thema Wegbegleitung in ein Bild um.
Datum der Neuigkeit 3. Sept. 2017

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