Jeweils am ersten Freitag im März findet auf der ganzen Welt der ökumenische Weltgebetstag (WGT) statt. Auch in der Region Brugg-Windisch. Er wurde 1887 von Frauen in Amerika gegründet und hat sich im Laufe der Zeit zu einer weltweiten Bewegung entwickelt.
In unserer Region haben die Weltgebetsgottesdienste eine über 50-jährige Tradition: Im März 1968 nahmen die katholischen Frauen der Kirchgemeinde Brugg erstmals am ökumenischen Weltgebetstag teil und beteten in Brugg und im Birrfeld erstmals gemeinsam mit den reformierten Frauen. Durch die Beschäftigung mit der Liturgie und durch die Bibelarbeit sammelten katholische Frauen damals erste Erfahrungen in der Gestaltung von Gottesdiensten ohne Pfarrer. (Vgl. Geschichtsbuch: Aufbau, Wandel und Wirken, Kap. Öffnung und Integration, S. 157 ff.)
«Informiert beten und betend handeln»
In mehr als 170 Ländern und Regionen kommen heute christliche Frauen verschiedener Traditionen zusammen, um sich zu informieren, welche Glaubenserfahrungen Menschen in anderen Ländern und Kulturen machen und zu erfahren, welcher Art deren Sorgen und Nöte sind. Im gemeinsamen Gebet bekunden die Frauen ihre Solidarität und ihre Verbundenheit. Sie bekräftigen, dass Beten und Handeln untrennbar sind und einen nicht zu ermessenden Einfluss in der Welt haben. Kollekten aus den Feiern fliessen Projekten in der ganzen Welt zu: http://www.wgt.ch)
Vorschläge, wie die Gottesdienstfeier – die so genannte Liturgie – gestaltet werden kann, kommen jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land. 2019 kommen diese Inputs aus Slowenien, einem Land, das mit wunderbarer Natur gesegnet ist, dessen Geschichte aber von Zerrissenheit und Leid geprägt ist. Die Menschen in Slowenien wissen oft aus eigener Erfahrung, was es heisst, Flüchtling oder Fremdarbeiterin zu sein. Frauen sind häufig grossen Doppelbelastungen durch Erwerbs- und Familienarbeit ausgesetzt. Wie im übrigen Europa, gehen die religiösen Bindungen auch in Slowenien zurück. Schon in den ersten zehn Jahren nach der Unabhängigkeit (1991) sank die Zahl der Menschen, die sich als Christen (in der grossen Mehrzahl röm.-kath. Konfession) bezeichnen, stark. Obwohl aktuelle Zahlen fehlen, zeigt der Trend weiter nach unten.
Lokale Feiern in der Region am Freitag, 1. März 2019
«Kommt, alles ist bereit» - so laden die Frauen aus Slowenien ein zur Weltgebetstagsfeier. Im Zentrum steht dieses Mal das Gleichnis vom grossen Gastmahl aus dem Lukas-Evangelium: Ein Mann lädt seine Freunde zu einem Festmahl ein, aber alle lassen sich entschuldigen. Der Gastgeber ist enttäuscht und lässt Arme, Behinderte und Randständige an seinen Tisch bitten, damit das Fest trotzdem stattfinden kann. Die Frauen in den regionalen und lokalen Vorbereitungsgruppen fragten sich: «Wie würden wir uns heute als Gastgeberinnen in einer solchen Situation verhalten?» Sie haben darauf unterschiedliche Antworten gefunden, die sie in ihren ökumenischen Gottesdienstfeiern vorstellen und diskutieren.
Frauen unserer Kirchenzentren im Pastoralraum wirken wie folgt in den Weltgebetstag-Liturgien vom Freitag, 1. März 2019, mit:
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